Über den Markerwaarddijk nach Julianadorp in Nordholland (Tag 2)
Nun hatten wir also unsere allererste Nacht in unserem eigenen Reisemobil auf einem regulären Campingplatz verbracht. Yee-haw… Was sollen wir sagen, es war gut. Die neuen Matratzen sind super. Wir haben genug Platz zum Schlafen und die Verdunklung hat prima geklappt. Am Anfang hatten uns die Stimmen aus der Nachbarschaft noch etwas gestört, aber mit Stöpseln in den Ohren fiel uns das Einschlafen leicht. Frisch erholt wachten wir auf und konnten in einen neuen Tag starten.
Entspannt starten wir in den Tag
Wir hatten am Abend noch Brötchen bestellt. Also ist Chris kurz zum Kiosk gelaufen und dann waren wir bereit für’s Frühstück. Der Tag startete trüb, weshalb wir im Wohnmobil blieben. Das ist das Tolle am Wohnmobil. Alles dabei: Kühlschrank auf und Butter, Käse, Marmelade, Milch sind auf dem Tisch. Auf dem Gaskochfeld noch kurz etwas Wasser erhitzt und die French Press (übrigens jene, die wir letztes Jahr in den Staaten gekauft hatten) zaubert uns einen super Kaffee.
Anschliessend versorgten wir Alles und machten unseren Hugo und uns startklar. Ach ja, da war noch was… Das erste Mal eine Kassettentoilette entleeren. Also sind wir zum Servicebereich „rübergefahren“. Die Leerung war aber gar nicht schlimm. Rausziehen der Kassette, den Ausleerstuzen hochklappen, Verschluss öffnen und dann ausleeren. Am Ende noch einmal ausspülen und neue Chemie rein. Für’s Grauwasser einfach über den grossen Abfluss im Boden fahren und dann den Schieber auf. Ist irgendwie ok. Frischwasser hatten wir zuvor noch am Platz aufgefüllt.
Zu guter Letzt mussten wir noch kurz „auschecken“. Auf dem Campingplatz hat es Transponder, mit denen man die Duschen bezahlt. Anscheinend ist das System wohl aber nicht ganz so zuverlässig, da auf einem der Transponder mehr Verbrauch angezeigt wurde, wie wir genutzt hatten. Auf unseren Hinweis, dass dies nicht ganz stimmen würde, wurde es schnell korrigiert und wir waren abfahrbereit. Und so fuhren wir vom Platz.
Schnell noch zur Festung Ehrenbreitstein
Tobi hatte uns gestern noch empfohlen einen kurzen Abstecher zur Festung Ehrenbreitstein zu machen. Von dort könnten wir einen tollen Ausblick über die Stadt und den Rhein erhaschen. Also fuhren wir hinauf. Das Wetter war trüb, windig und es nieselte ein wenig. Als wir oben ankamen fanden wir schnell einen Parkplatz. Allerdings waren die Parkgebühren doch eher hoch. Zumindest, wenn man wie wir, nur einen kurzen Moment verweilen will und nicht das Museum besucht.
Wir liefen durch die Parkanlage zur „Aussichtsplattform Rhein-Mosel-Blick“. Eine moderne Holzkonstruktion, die uns den Blick über die Stadt eröffnete. Das Deutsche Eck konnten wir so auch noch einmal von oben sehen. Allerdings war die Mosel durch einen grossen Laubbaum verdeckt. Von daher gab es „nur“ einen Rhein-Blick. 🙂 Nach ungefähr 10 Minuten gingen wir zurück zum Parkplatz und traten unsere Etappe nach Holland an.
Die Autobahn durch NRW ist nicht immer schön
Kurz vor der Autobahnauffahrt hielten wir noch kurz an einer Tankstelle und füllten den Dieseltank wieder auf (bei einem Literpreis von 1,00 € muss man ja zuschlagen). Im Schnitt genehmigt sich unser Hugo knapp unter 10 Liter auf 100 km (Wie wir finden ist das noch ganz akzeptabel). Und dann ging es auf die Autobahn. Eigentlich wollten wir die grossen Städte NRW’s vermeiden, aber irgendwie sind wir irgendwo falsch abgebogen bzw. hat uns das System zur „Stauumfahrung“ umgeleitet und schon waren wir mittendrin. Und da war sie, die wilde Ferienrückreisemasse… Es ging recht zäh voran. Das Wetter war immer noch durchwachsen und ab und an regnete es sogar richtig intensiv. Wir waren froh, als wir endlich das Ruhrgebiet hinter uns liessen. Der Verkehr nahm deutlich ab und es fuhr sich wieder angenehm.
Bald waren wir auch schon in den Niederlanden. Auf der Gegenseite staute sich der Verkehr auf Grund von Baustellen und einem Unfall. Unmengen an Pfingstferienheimkehrern standen Stossstange an Stossstange. Auf unserer Seite lief es nun zum Glück hervorragend.
Auf dem Markerwaarddijk durch das Ijsselmeer bzw. das Merkermeer
Unser Ziel, Julianadorp, kann auf verschiedenen Routen erreicht werden. Wir haben uns entschieden, via Lelystad über den Deich (Markerwaarddjik) zu fahren. Kurz vor der „Zufahrt“ auf den Deich, auf der Schleusenanlage, ist ein kleiner Parkplatz, auf dem wir kurz stoppten. Hier konnten wir einen Blick auf den „Hockenden Mann“ erhaschen. Auf Grund des trüben Wetters war der Blick auf die Schleusenanlage und den Deich aber eingeschränkt und so fuhren wir weiter. Der 28km lange Deich ist imposant. Wir hatten wetterbedingt einen leichten Seitenwind, aber trotzdem konnte man entspannt fahren und die Umgebung geniessen.
Ankunft auf dem Campingplatz
Am späten Nachmittag kamen wir dann am Campingplatz an. Da der Empfang nicht besetzt war, riefen wir kurz auf der angegebenen Nummer an. Wir bekamen die wichtigsten Infos und die Schranke öffnete sich. Spannend war für uns, dass der Platz eine Kameraanlage nutzt, die Kennzeichen erkennt und dann die Schranke öffnet.
Wir durften uns einen Platz aussuchen, was wir auch machten. Da nicht so viele Wohnmobile da waren, gab es auch genügend Platz und Auswahl. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, nutzten wir die Chance einen Abstecher an den Strand zu machen (ca. 10-Gehminuten vom Stellplatz). Es regnete zwar nicht mehr, war aber noch wolkenverhangen. Wir hofften darauf, dass es die nächsten Tage etwas besser werden würde.
An diesem Tag waren die Sanitäranlagen noch geschlossen. Erst ab dem 15. Juni würden diese wieder öffnen dürfen. So nutzte Dani die Chance die Dusche in unserem Hugo auszuprobieren. Auch diese war somit eingeweiht und für gut befunden.
Da es nicht kalt war, konnten wir später sogar noch vor dem Wohnmobil sitzen und grillen. Es gab lecker Hähnchen, Salat und ein Camperbierchen. In der Hoffnung auf besseres Wetter schliefen wir friedlich ein.
Übernachtung – Campground:
Campingplatz „Noorder Sandt“
60,00 € für 3 Nächte
Der Campingplatz ist sehr schön. Man steht auf der Wiese und genug Platz. Wir hatten einen 100m2-Komfortplatz Platz mit Wasser, Abwasser und Strom. Der Campingplatz ist kurz hinter den Dünen und man kommt schnell an den Strand. Ausserdem kann man auf den Radwegen tolle Touren starten.
Empfehlung: ★★★★★ Wir würden hier jederzeit wieder übernachten. Lage, Preis und Leistungen sind super.
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